Den Schock stabilisieren
Im Rahmen der monatlichen H.E.L.P.-Fortbildungsreihe informiert die Notfallseelsorgerin Iris Stratmann über die Stabilisierung im Schockmoment.
Ein tödlicher Verkehrsunfall, schwere Gewalteinwirkung, Suizid. Der Tod teilt für alle Beteiligten die Zeit in ein Davor und in ein Danach. Im Rahmen der H.E.L.P.-Fortbildungsreihe (Hilfreiche Entlastung und lindernde Pflege) erfahren interessierte Bürgerinnen und Bürger, wie Notfallseelsorger:innen die ersten Momente nach Bekanntwerden der kaum fassbaren Nachricht gemeinsam mit den Betroffenen erleben.
Stratmann ist seit 2017 Notfallseelsorgerin und mittlerweile hauptberufliche Koordinatorin für die Städte Oberhausen, Mülheim und Essen. Sie berichtet beispielhaft über diese Schockmomente und wie die 90 Notfallseelsorger:innen des Teams in den drei Städten arbeiten.
„Leider gibt es kein festgeschriebenes Modell, wie die Stabilisierung funktioniert. Und doch beginnt jede Begleitung indem wir zuhören, zuhören und noch mal zuhören, was die Betroffenen berichten,“ sagt sie. Dabei verändert sich kurz nach der dramatischen Information das Denken der Betroffenen stark und erinnert an die chaotisch fallenden Flocken in einer Schneekugel. Auch deshalb ist dieses Hilfsmittel für die Seelsorgerin so wichtig. Erst sind die Gedanken völlig durcheinander, dann beruhigen sie sich und man sieht wieder klar. Und wie immer in der Trauer: Dieser Prozess braucht Zeit und verläuft keineswegs geradlinig. Auch dazu erfahren die Teilnehmenden einiges.
Der Gesprächs-Abend wird von vielen praktischen Erfahrungen begleitet und gibt zugleich hilfreiche Informationen zur Kommunikation in dieser Extremsituation und nennt entsprechende Hilfsangebote in Oberhausen, Mülheim und Essen, die es über diese Veranstaltung hinaus gibt.
Das rund zweistündige Seminar findet statt am
8. Januar 2025
von 18.00 bis 20.00 Uhr im
Pallottihaus – Christliche Hospize Oberhausen
Vikariestraße 2a in 46117 Oberhausen
Interessierte Bürger:innen haben ab sofort die Möglichkeit, sich zu dieser kostenfreien Veranstaltung anzumelden. Entweder über die Homepage der Hospiz- und Palliativakademie www.hospizakademie-oberhausen.de oder telefonisch unter 0208/635 934 33.
Die Teilnahme ist auf 20 Personen begrenzt.